Der letzte der Nebenaspekte ist das sogenannte Quincunx. Das ist der Aspekt, der bei der Huber-Schule aus der Schweiz - wie bereits erwähnt - eine große Bedeutung hatte, beziehungsweise hat. Die
Huber-Schule hat diesen Aspekt den Sehnsuchtsaspekt genannt. Und zwar deshalb, weil er, zumindest rechnerisch, und das ist sicherlich richtig, zwischen der Opposition und dem Trigon liegt. Denn
150 Grad liegt zwischen 120 und 180.
Die Sehnsucht eines Quincunx-Aspektes soll darin bestehen, dass er sich im Grunde genommen nicht richtig entscheiden kann - ob er denn nun eine Opposition im Sinne einer partnerschaftlichen Vollendung werden möchte oder ob er sich der subjektiven schöpferischen Neigung im Leben entscheiden soll, die auch mit einem starken Bedürfnis, das Ego auszuleben, einhergeht, was für das Trigon relativ typisch ist.
Also die Sehnsucht eines Quincunx-Aspektes besteht im Grunde genommen immer zwischen dem Ich und Du. Soll ich mich eher um mich selber, um mein Ego (Trigon) kümmern? Oder soll ich mich eher um
das Du, um den Mitmenschen, um die Liebe zu einem anderen Mitmenschen kümmern, also die Opposition. Zwischen diesen beiden Polen, dem Ich und dem Du, ist das Quincunx in einer gewissen Spannung
aufgespannt.
Die meisten Astrologen gehen davon aus, dass das Quincunx ein durchaus recht „problematischer“ – das in Anführungsstrichen, weil es sich um einen Nebenaspekt handelt – Aspekt sein soll. Angeblich
ist es auch so, dass das Quincunx eine Situation darstellt, in der man einen gewissen geistigen Reiz, sprich also eine Sehnsucht, die man verspürt, sehr schnell versucht in Handeln umzusetzen.
Man unterstellt manchen Menschen, die ein Quincunx im Horoskop haben, dass sie eine gewisse Impulsivität haben, dass sie zunächst handeln und dann erst nachdenken.
Das führt dann, wie jeder auch aus eigener Lebenserfahrung weiß, relativ leicht dazu, dass man in gewisse Schwierigkeiten kommt. Denn in vielen Fällen ist es natürlich besser, dass man erst
nachdenkt und dann handelt. Also dem Quincunx wird das nachgesagt, dass der Reiz zu handeln sehr groß ist und dass man in einer gewissen Art und Weise impulsiv versucht, den entsprechenden
geistigen Reiz schnell in Handeln umzusetzen, um dann möglicherweise vor einem Scherbenhaufen zu stehen, den man dann später wieder aufräumen muss.
Ebenso wird dem Quincunx auch eine gewisse Launenhaftigkeit unterstellt, dass also dieses Sehnsüchtige, was in dem Quincunx enthalten sein soll, sich im Sinne von Launenhaftigkeit niederschlägt.
Insofern als man merkt, dass die Sehnsucht, die man hegt oder im Herzen trägt, nicht befriedigt wird.
Das führt zu einer, sagen wir mal, gewissen inneren Vergrämtheit oder eben halt Launenhaftigkeit, weil es viele unerfüllte Wünsche, sprich also Sehnsüchte, in mir gibt, und man dann nach einer
Weile doch die Hoffnung auf Erfüllung aufgibt. Und eine Hoffnungslosigkeit - das ist allerdings jetzt ein viel zu drastisches Wort für ein Quincunx - eine Hoffnungslosigkeit führt dann in eine
gewisse Launenhaftigkeit, in eine seelisch-geistige Labilität, die angeblich dem Quincunx latent innewohnt.
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