Aspektlehre nach APL

Spiegelpunkt

 
Wir haben insgesamt acht verschiedene Nebenwinkel, die es zu berücksichtigen gilt, beziehungsweise eigentlich sind es neun. Wobei der erste Nebenwinkel in dem eigentlichen Sinne gar kein Winkel, gar kein Aspekt ist. Dort ist die Rede von dem sogenannten Spiegelpunkt. Spiegelpunkte ergeben sich auf folgende Art und Weise. Sie ziehen in einem entsprechenden Horoskop eine gerade Linie - das sollten Sie am Anfang so tun, um das zu lernen - vom Null-Grad-Widder- zum Null-Grad-Waage-Punkt, unabhängig davon, wo in einem individuellen Horoskop diese Achse liegt.

 

Die kann in jedem Bereich des Horoskops liegen, denn die eigentliche waagerechte Linie wird immer durch den Aszendenten gekennzeichnet. Unabhängig davon können Sie von null Grad Widder zu null Grad Waage eine Gerade durch den Kreismittelpunkt ziehen. Und an dieser Geraden, die Sie jetzt als einen Spiegel auffassen, spiegeln Sie sämtliche Planeten von der einen auf die andere Seite.
 
Hierzu ein ganz einfaches Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Planeten in fünf Grad Widder zu stehen. Dann würde der Spiegelpunkt dieses Planeten auf dieser Achse von null Widder zu null Waage in 25 Grad Fische liegen. Es gibt ein physikalisches Gesetz, das ist ein optisches Gesetz, das lautet: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Und wenn ein Planet fünf Grad Widder steht, dann steht er fünf Grad von dieser Achse entfernt, die eben bezeichnet worden ist. Wenn Sie von diesen fünf Grad Widder auf den Kreismittelpunkt eine Linie ziehen und dann unten nachmessen, haben Sie natürlich fünf Grad als Winkel.

 

Den nehmen Sie dann auf der anderen Seite des Spiegels, sozusagen als wenn man von fünf Grad Widder durch den Spiegel gucken würde. Dann zählen Sie diese fünf Grad ab und landen bei 25 Grad Fische. Der Spiegelpunkt von zehn Grad Widder würde in 20 Grad Fische liegen – und so weiter, und so weiter. So hat jeder einzelne Grad im Tierkreis auf der anderen Seite dieser Achse oder dieses Spiegels - daher auch der Name Spiegelpunkt - einen entsprechenden Spiegelpunkt. Spiegelpunkte werden wesentlicher, wenn auf diesen Spiegelpunkten ein Planet steht.
 
Dann können wir sagen, handelt es sich bei Spiegelpunkten nicht mehr um Neben-, sondern um Hauptaspekte. Wenn zum Beispiel auf fünf Grad Widder ein Planet steht, dann würden wir sagen, dieser Planet - nehmen wir mal den Mond - auf fünf Grad Widder, der hat seinen Spiegelpunkt auf 25 Grad Fische. Jetzt stellen Sie sich mal vor, auf 25 Grad Fische steht auch ein Planet, vielleicht der Neptun. Dann würden die beiden Planeten, wenn Sie das Horoskop jetzt auf dieser Achse von null Widder zu null Waage falten würden, plötzlich aufeinander stehen. Gefaltet an der Achse stehen die dann aufeinander. Das können Sie richtig mit einem Stück Papier einfach mal machen.

 

Das heißt, dann würde der Spiegelpunkt im Grunde genommen zu einer Konjunktion werden. Ein Mond auf dem Spiegelpunkt zum Neptun oder umgekehrt ist dann nichts weiter als eine Konjunktion von Mond und Neptun. Und das ist ein Hauptaspekt. Insofern sind Spiegelpunkte immer erst dann wirklich relevant und werden auch zu Hauptaspekten im Sinne einer Konjunktion, wenn auf dem einen Spiegelpunkt und auf dem anderen Spiegelpunkt jeweils ein Planet steht. Nur dann sprechen wir von Hauptaspekten. Ansonsten sind das sogenannte Nebenaspekte. Soweit also zu den Spiegelpunkten, die durchaus später von uns in der Interpretation berücksichtigt werden können.