Aspektlehre nach APL

Trigon

 
Der vierte Aspekt, der vierte Hauptaspekt, den wir kennen, ist das sogenannte Trigon, der 120-Grad-Winkel. Der wird allgemein als der positivste Winkel überhaupt angesehen. Und wer den im Horoskop hat, hat zwar noch nicht im Lotto gewonnen - so sagt jedenfalls der allgemein ausgerichtete Astrologe - aber er hat doch ein unheimliches Glück gehabt, dass die beiden eben nicht eine Opposition oder ein Quadrat haben, sondern eben irgendwas dazwischen - nämlich den 120-Grad-Winkel, das Trigon.

 

Trigone werden meinem Erachten nach ganz häufig in ihrer eigentlichen Bedeutung vollkommen überschätzt. Ich weise darauf hin, dass ich bereits erwähnt habe, dass die Trigone, wie auch alle anderen positiven Aspekte, egal ob Haupt- oder Nebenaspekt, in der Regel erst dann überhaupt einigermaßen sichtbar im Leben werden, wenn die schwierigen Aspekte und erst recht alle anderen Konstellationen, die über Felder- und Zeichenstellungen zustande kommen, bearbeitet sind.

 

Da hat man in der Regel so viel zu tun, bis man an diese vermeintlichen Schätze herankommt. Und dann stellt man fest, dass man schon jede Menge Schätze geborgen hat, indem man sich nämlich jede Menge Lebensprobleme aus dem Weg geräumt hat, indem man sich die wirklich schwierigen Aspekte vorgeknöpft hatte. Dann kriegt man da ein kleines Trigönchen noch hinten ran - na ja, das ist halt wie so ein Sahnehäubchen auf dem Dessert.
 
Aber wie dem auch sei – nichts gegen das Trigon, was soll man dagegen auch sagen. Es ist relativ unwichtig. Insofern sollte aber dennoch klar sein, dass ein Trigon, wenn man es von null Grad Widder aus im Sinne von 120-Grad-Aspekten oder Winkeln im Tierkreis aufschlägt, dass es einerseits zu null Grad Löwe gelangt und zu null Grad Schütze. Und das bedeutet null Widder, null Löwe, null Schütze – das ist Feuer. Das Trigon ist also ein Aspekt, dass das Feuerelement im Grunde genommen immer in sich trägt.

 

Insofern hat das Trigon sehr viel mit einem starken Wunsch zu tun, sich persönlich zu entfalten und eine bestimmte schöpferische starke Lebenskraft zu entwickeln. Das Trigon ist ein sehr lebendiger Aspekt, und das Trigon wartet im Grunde genommen darauf, sich im Leben bestätigt zu sehen und verlangt allerdings auch mehr oder weniger unausgesprochen, dass die Erfahrung, die man im Leben macht, dann bitte hauptsächlich positiver Natur sein soll.
 
Ein Trigon kann überhaupt nichts anfangen mit negativen Erfahrungen, braucht es ja auch nicht. Aber diese negativen Erfahrungen gehören natürlich tagtäglich zu unserem Leben in der Regel dazu. Und insofern nützen Trigone in solchen Situationen, die aber in der Regel eher alltäglich sind, leider nichts. Sie schaden nicht, aber sie nützen auch relativ wenig.

 

Insofern ist das Trigon in dem Sinne wirklich ein Aspekt, der zwar als Hauptaspekt gewertet wird, aber dennoch in der Regel sehr überbewertet ist. Es fehlen hier beim Trigon auch die Herausforderungen, irgendetwas mit diesen beiden Planetenprinzipien wirklich konstruktiv und effektiv anzufangen.

 

Das ist so eine Art Freizeitaspekt, könnte man sagen. Immer wenn man sich ein bisschen langweilt, an den Zähnen knabbert oder sich die Haare noch mal kämmt und nicht weiß, was man eigentlich machen soll, dann taucht das Trigon auf und sagt: Hallo, ich bin ja auch noch da, willst du nicht mit mir etwas spielen. Aber sowie dann ein wirkliches Problem auftaucht oder irgendetwas Ernsthaftes im Leben zu tun ist, muss das Trigon wieder gehen. Insofern sollten wir das Trigon im angemessenen Sinne würdigen. Also es schadet nicht, aber nutzen tut es in der Regel auch nicht.