Intuition und Denken

 

Nachdem wir die einzelnen vier Elemente kennen gelernt haben, werden wir uns die Anwendungsmöglichkeiten genauer anschauen, die vor allen Dingen im tiefenpsychologischen Bereich und dort innerhalb der Typologie liegen. Es handelt sich hier um eine sehr praktische und nützliche Anwendungsmöglichkeit der Kenntnisse, die man über die Elemente im Einzelnen gesammelt hat. Insofern, als man mit Hilfe der dynamischen Elementenanalyse, die wir am Anfang der Elementenlehre bereits kennen gelernt haben, durchaus in der Lage ist, auf ein psychologisches Typologie-Schema zu schließen. Das heißt, das Verhältnis der einzelnen Elemente untereinander, beziehungsweise teilweise auch die Kombination von bestimmten Elementen zu einem aus zwei Elementen bestehenden Gesamttyp, kann dazu führen, dass man in der Lage ist, Bestimmungen über Menschen abzugeben, die auf anderem Wege erheblich mehr Aufwand erfordern - beispielsweise über psychologische Testverfahren oder über schriftpsychologische Verfahren.

 

Also eine sehr nützliche und effektive Methode, die man zur Verfügung hat, wenn man die Elemente mit den psychologischen Typen, die in verschiedensten Schemata existieren, verbindet. Das Schema, um das es hier geht, ist entworfen worden von C. G. Jung, einem Schweizer Tiefenpsychologen, von dem Sie möglicherweise schon mehr oder weniger viel gehört haben. Ein sehr bedeutender Mann, der eine bestimmte Form der Tiefenpsychologie aus seiner Erfahrung, die er als Schüler von Sigmund Freud sammelte, entworfen hat. Und dieser C. G. Jung hat ein Typologie-Schema entworfen, das er die „Funktionstypen des Bewusstseins“, derer an der Zahl 4, genannt hat.

 

Diese vier Funktionstypen des Bewusstseins stellen nach Jung Möglichkeiten, psychische Funktionen des Menschen dar, die – und das zitiere ich jetzt – „unter verschiedenen Umständen gleichbleibende psychische Tätigkeiten, die von den jeweiligen Inhalten völlig unabhängig sind, kennzeichnen“. Das soll bedeuten, dass man sich mit einem bestimmten Funktionstyp, den man darstellt, dem Leben entgegenstellt und versucht, mit Hilfe dieses Funktionstyps, der also einem bestimmten gut zu gebrauchenden Werkzeug entspricht, das Leben zu meistern. Diese Funktionstypen, so wie sie Jung entwickelt hat, und von denen er auch behauptet hatte, dass sie angeboren sind, sind auch insofern nicht mehr reduzierbar, als Jung davon ausging, dass diese vier Typen die vier Grundprinzipien menschlicher Psyche oder menschlichen So-Seins in der Psyche repräsentieren. Also weniger als diese vier Typen konnte er nicht finden. Insofern hat er gesagt, das sind vier Grundtypen, die er folgendermaßen benannt hat:

 

 

Der erste Typ heißt der Intuitive, beziehungsweise die entsprechende Bewusstseinsfunktion ist die Intuition. Der zweite Typ ist der Denktyp, beziehungsweise die Funktion heißt dann Denken. Der dritte Typ ist der Realtyp, und die entsprechende Funktion heißt auch „real“. Und der vierte Typ ist der Fühltyp, beziehungsweise die Funktion heißt Fühlen. Eine Anmerkung: Falls Sie sich schon weitergehend mit C. G. Jung und den Funktionstypen beschäftigt haben, dann werden Sie möglicherweise wissen, dass diese sogenannte Real-Funktion nach C. G. Jung erst in der neueren Zeit, ich glaube so seit den letzten 40 Jahren, diesen Namen trägt. Früher hatte Jung einen anderen Begriff dafür, und zwar das Empfinden, beziehungsweise den Empfindungstyp. Dieser Name war allerdings relativ unglücklich, vor allen Dingen aus astrologischer Sicht. Denn der Realtyp, der mit dem Erdelement bei uns gekoppelt wird, ist in dem Sinne als das, was wir Astrologen uns unter dem Empfinden vorstellen. Das Empfinden ist, wie Sie wissen, eindeutig Mond, Krebs, 4. Feld, und bedeutet im Grunde genommen Fühlen. Die Fühlfunktion, die gibt’s auch bei Jung. Aber die ist halt was anderes. Insofern war dieser Begriff „empfinden“ nicht so schön, und die Astrologen haben sich sehr gefreut, dass die Tiefenpsychologen nach Jung irgendwann den Begriff „empfinden“ ersetzt haben durch den Begriff das „Reale“.

 

Diese vier Funktionen – Intuition, Denken, Real und Fühlen – gibt es, alle sind angeboren. Und diese vier Funktionen tauchen immer in einer ganz bestimmten Hierarchie auf. In dem Sinne, als es immer eine erste oder sogenannte Superior-Funktion gibt, die jeder Mensch im Leben hauptsächlich mitbekommen hat und hauptsächlich entwickelt. Dann gibt es eine zweite und dritte Funktion, aber nur einer von zehn Menschen ist in der Lage, eine zweite und dritte Funktion mit zu entwickeln. Dann gibt es noch die vierte Funktion, das ist dann sozusagen die Inferior-Funktion, von der wir nachher sehen werden, dass sie besonders wichtig ist. Und diese Inferior Funktion ist auch vergleichbar mit einer sogenannten verdrängten Funktion. Diese Funktion hat, wie der Name schon sagt, die Eigenart, dass man sie nicht zur Verfügung hat. Das heißt also, diese verdrängte oder mindere Funktion ist dann die sogenannte vierte Funktion und stellt all die Möglichkeiten im Sinne der jeweiligen Funktionen dar, die wir als Menschen im Einzelfall nicht zur Verfügung haben.

 

Die Umwelt wird entsprechende angeborene Neigungen oder Anlagen im Sinne der superioren, ersten Funktion fördern, und alle anderen Funktionen, die zweite, dritte und vor allen Dingen die vierte verkommen lassen. Das heißt, nicht fördern. Und insofern hat die Umwelt eine entsprechende „erzieherische“ Funktion - in dem Sinne, dass sie das, was an Anlagen zur Verfügung steht, fördert, beziehungsweise was nicht zur Verfügung steht unterdrückt. Dadurch wird jedem Menschen unbewusst klar, dass die erste superiore Funktion, die er zur Verfügung hat - egal ob es Intuition, Denken, Real oder Fühlen ist, das ist bei jedem Menschen anders - dass diese Funktion, wenn er sie einsetzt, Erfolge bringt, dass er dafür belobigt wird, dass er vielleicht sogar geliebt wird. Und das verfestigt dann dieses angeborene Anlage-Schema.

 

 

 

Wir können verblüffender Weise in diesem Zusammenhang ganz klar sagen, dass vor allen Dingen die verdrängte Funktion, die inferiore Funktion, relativ häufig - also zumindest in einfachen Horoskopstrukturen - direkt zu tun hat mit dem, wenn denn so vorhanden, fehlendem Element im Horoskop. Das ist relativ wichtig, vor allen Dingen in dem Falle, wenn man versucht – und das ist ja auch der Sinn der Sache – sich über den entsprechenden Funktionstyp in einem bestimmten Horoskop im Klaren zu werden. Dieses verdrängte inferiore Element oder die inferiore verdrängte Funktion ist der Schlüssel, um sich die Typologie für das entsprechende Horoskop zu erschließen. Die Brücke, die die Verbindung schafft zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten.

 

Denn die inferiore Funktion - man könnte auch sagen, das fehlende Element im Horoskop - ist sehr stark verschweißt und verbunden mit dem unbewussten Bereich unserer Psyche. Bei einer Beratung oder bei einer Therapie sollte man auf die entsprechenden verdrängten Elemente, beziehungsweise Funktionen sehr achten, denn die müssen in entsprechenden Grenzen, die da gesteckt sind, nachentwickelt werden. Was dann nichts anderes bedeutet, als dass der Zugang zum Unbewussten erleichtert wird. Und das ist dann auch für die Behandlung von psychischen Problemen, Schäden, die ein Mensch hat, sehr wichtig und erleichtert die Arbeit sehr.

 

C. G. Jung hat gesagt, dass die verdrängte Funktion von keinem Menschen vollständig zu leben ist, sondern dass die allermeisten Menschen, also 90 Prozent sagte er, und das wird heute auch so gesehen, dass die die erste Funktion, einen ersten Bewusstseinstypen leben. Fünf Prozent von den verbleibenden zehn Prozent der Bevölkerung sind in der Lage, eine zweite Funktion relativ gut mit zu entwickeln. Von den wiederum verbleibenden fünf Prozent ist höchstens ein Prozent in der Lage, eine dritte Funktion noch ein bisschen mit zu entwickeln. Die vierte Funktion bleibt bei allen Menschen in der Regel vollkommen verdrängt und taucht, wie wir dann nachher bei der Besprechung der einzelnen Funktionstypen sehen werden, oft in einer relativ problematischen Form im Leben kurzfristig auf. Man spricht dann von einer pervertierten Form.

 

Eine Ausnahme gibt es in Bezug auf die hier bestehende Tatsache, dass die Funktionstypen in ihrer Ganzheit nicht gelebt werden können. Man hat damals behauptet, und das ist auch heute nachgewiesen, dass bei den sogenannten Primitiv- oder Naturvölkern dieses Phänomen der Fähigkeit, die vier Funktionstypen unterschiedlich ausleben zu müssen, nicht existiert. Die Natur- oder sogenannten Primitivvölker sind sehr wohl in der Lage, alle vier Funktionstypen auf einmal zu leben. Das hat damit zu tun, dass sie nicht durch die Zivilisation degeneriert sind. Der Mensch, der in einer modernen Industriegesellschaft lebt, hat mit einer Unzahl von psychischen Problemen zu tun, aufgrund der Komplexität seiner Welt, in der er sich befindet, und die seine Sinne übermäßig beansprucht und berauscht. Er ist vom Bewusstsein her nicht in der Lage, der gesamten Reizflut zu widerstehen. Das führt im Normalfall zum Verlust der Ganzheit der Psyche. Und genau diese Ganzheit der Psyche steht anderen Menschen noch zur Verfügung, die nicht in einer solchen komplexen Welt existieren, sondern in einer eher einfachen Welt leben. Was im psychischen Sinne ein absolut unschätzbarer Vorteil ist.

 

 

Aber wir können uns nicht in dem Sinne jetzt wieder in eine andere Welt zurück katapultieren oder auch vorkatapultieren, je nachdem, wie man das sehen will. Wir sind, was wir sind. Und jeder ist, was er ist. Insofern muss man jetzt kein Klagelied anstimmen. Fakt ist aber, dass die sogenannten Naturvölker dieses Phänomen, letzten Endes auch das Phänomen der psychischen Erkrankungen, so wie wir das kennen, nicht kennen.

 

Für die vier Funktionstypen gibt es ein bestimmtes Ablaufschema, was sich - wenn man von der ersten auf die zweite, auf die dritte, auf die vierte Funktion kommen möchte - nach einem Kernprinzip richtet, das den vier Bewusstseinsfunktionen innewohnt. Das Kernprinzip beinhaltet, dass es immer zwei Funktionen gibt, die diametral entgegengesetzt sind, das heißt, die sich im Kern ihres Wesens vollständig ausschließen. Die jeweiligen zwei Paare, die sich gegenüberliegen, die sich also vollkommen ausschließen, sind einerseits die Intuition und das Reale. Diese beiden Typen schließen sich aus. Auf der anderen Seite das Denken und das Fühlen. Wenn das so ist bedeutet es, jemand der als erste Funktion die Intuition hat, hat in jedem Falle die Realfunktion verdrängt. Also als vierte Funktion. Oder anders ausgedrückt, was genauso richtig ist: wenn jemand die Realfunktion verdrängt hat, dann muss er zwingend die Intuition als erste Funktion entwickelt haben. Genauso, wenn jemand das Fühlen verdrängt hat, die Fühlfunktion verdrängt hat, dann muss er zwingend ein Denktyp sein. Oder anders ausgedrückt: jeder Denktyp hat zwingendermaßen das Fühlen, die Fühlfunktion, verdrängt.

 

Diese Paare, Intuition und Real, beziehungsweise Denken und Fühlen, stehen sich diametral entgegen und schließen sich aus. Der Intuition wird das Element Feuer zugeordnet. Dem Denken wird das Element Luft zugeordnet, der Realfunktion das Element Erde und der Fühlfunktion das Element Wasser. Wenn Sie das in dieser Zuordnung so wissen, dann wissen Sie auch schon einiges über die entsprechenden Typen. Obwohl Sie über die Typen direkt so vom Fakt her vermutlich noch nichts gehört haben, aber über die Elemente. Insofern gibt es gewisse Parallelen beispielsweise zwischen dem Erdelement und dem Realtyp. Der Realtyp wird in der psychologischen Literatur in sehr ähnlicher Weise beschrieben, so wie man einen Menschen beschreiben könnte, der sehr stark erdbetont ist. Insofern stammen diese entsprechenden Zuordnungen von Elementen zu psychologischen Typen nicht aus dem reinen Zufallsprinzip heraus, sondern sind sehr einfach zuordbar gewesen.

 

 

Es gibt eine Ausnahme und die bezieht sich, wie Sie sicherlich jetzt an der Stelle vermuten werden, auf das Feuerelement. Denn das Feuerelement, sagten wir ja schon öfter, wird immer eine gewisse Ausnahmeposition einnehmen. In diesem Falle als das Feuer angeblich nun dem Intuitionstypen zugeordnet wird, beziehungsweise umgekehrt. Das gilt aber nur dann, wenn ein Mensch, der eine Feuer-Betonung im Horoskop hat, auch gleichzeitig auf einem sehr hohen Entwicklungsniveau lebt. Dann hat man die Berechtigung anzunehmen, dass dieser Mensch nach Jung ein Intuitiver sei.

 

Wenn dieser Mensch mit sehr viel Feuer im Horoskop auf einem niedrigen Entwicklungsniveau lebt, dann sollte man tunlichst nicht davon ausgehen, dass dieser Mensch ein Intuitiver ist. Dann wird er irgendwas anderes sein - nach dem Motto, irgendwas muss man ja sein - aber er wird nicht ein Intuitiver sein. Ein Intuitiver nach Jung ist immer mit einem Mindestmaß an Intelligenz versehen, und dieses Mindestmaß an Intelligenz wird man vermissen bei Menschen, deren Entwicklungsstand sehr niedrig ist. Deshalb sind sie nicht schlechtere Menschen, davon reden wir sowieso nicht. Aber Intelligenz wird definiert – und das ist etwas sehr Wichtiges, was ich Sie bitte, sich zu merken – als die Fähigkeit, ein Problem im Leben zu lösen, ohne vorher eine gemachte Erfahrung zu haben. Das heißt ein intelligenter Mensch löst ein Problem, ohne aus der Erfahrung zu wissen, aus der Erinnerung, aus der Wiederholung, wie das geht. Er schafft es sozusagen nur mit dem Denken, mit dem Verstand, dieses Problem zu bewältigen.

 

Je weniger Intelligenz ein Mensch hat, umso mehr Erfahrung muss er im Leben gesammelt haben in Bezug auf das anstehende Problem, um es zu lösen. Er wird nicht aus dem Stegreif heraus mit dem Denken ein Problem angehen können und auch lösen, sondern er muss sich erinnern, wie habe ich das das letzte und vorletzte und vorvorletzte Mal gemacht. Und wenn das der Fall ist, dann können wir davon ausgehen, dass ein weniger intelligenter Mensch auch in der Lage ist, das Problem zu lösen. Die Schwierigkeit besteht jetzt allerdings für weniger intelligente oder weniger weitentwickelte Menschen darin, dass man Zeit braucht, um Erfahrung zu machen.

 

Insofern sind Menschen, die intelligent sind, in einem gewissen Sinne im Vorteil, denn sie verbrauchen weniger Zeit ihres Lebens, um vergleichsweise relativ schnell Erfolge zu erzielen. Und ein weniger intelligenter Mensch oder ein Mensch, der auf der denkerischen Ebene nicht so weit entwickelt ist, der wird relativ viel Zeit verbrauchen, Zeitspannen seines Lebens verbrauchen, um weiterzukommen. Wir werden letzten Endes natürlich nicht davon ausgehen können, dass ein höheres Maß an Intelligenz eine höhere Lebensqualität bedeutet. Aber an dieser Stelle sollte das mal erklärt worden sein, was wir unter Intelligenz im weitesten Sinne des Wortes verstehen.

 

 

Wenn wir jetzt dieses Schema aufgetan haben von der Zweierkombination, die sich jeweils ausschließt, Intuition und Real, beziehungsweise Denken und Fühlen, dann ergibt sich aus diesem Schema nur eine mögliche typologische Aufteilung. Und zwar in dem Sinne, dass wenn jemand beispielsweise ein Intuitiver ist, dann muss er die Realfunktion wie erwähnt verdrängt haben. Dann bleiben das Denken und das Fühlen als entweder zweite oder dritte Funktion übrig, wobei die Reihenfolge egal ist. Ein Intuitiver kann als zweite Funktion entweder das Denken oder das Fühlen haben, das ist jetzt egal, da gibt es keine Regeln. In jedem Falle hat er aber als Intuitiver das Reale verdrängt. Auf der anderen Seite wird beispielsweise ein Denktyp in jedem Falle das Fühlen verdrängt haben. Und ein Denktyp, also jemand mit der ersten Funktion Denken, wird als zweite Funktion das Reale oder das Intuitive entwickelt haben. Das bleibt ihm im Grunde genommen überlassen. Ein Denktyp hat das Fühlen immer verdrängt und kann als zweite Funktion die Intuition oder das Reale entwickelt haben.

 

Wesentlich ist in diesem Zusammenhang der Typologie auch noch, dass jeder einzelne Typ, der Intuitive, der Denktyp, der Realtyp und Fühltyp, in zwei verschiedenen Varianten, nämlich einmal extravertiert und einmal introvertiert auftauchen kann. Das bedeutet nichts anderes, als dass jeder einzelne dieser Typen eine unterschiedliche Fließrichtung dieser jeweilig angelegten psychischen Energie aufweist. Wobei das Extravertierte – und bitte beachten Sie: es heißt „extravertiert“ und nicht „extrovertiert“, wie man fälschlicherweise oft sagt – der extravertierte Mensch ist dadurch gekennzeichnet, dass die Energie seiner Psyche von innen nach außen abfließt. Sich also an äußeren Merkmalen der Umwelt orientiert. Das heißt andersherum auch, und das ist eines der wichtigsten Merkmale von extravertierten Menschen, dass sie von außen steuerbar sind. Denn wenn ihre Psyche nach außen im Sinne der Kraft, die innewohnt, abfließt, dann bedeutet das, dass die Außenvorgänge eine gewisse Macht über diesen Menschen besitzen. Beim Introvertierten ist das anders. Bei dem bleibt die psychische Energie in ihm und fließt nicht heraus. Insofern ist er unabhängiger von äußeren Vorgängen, aber auf der anderen Seite auch relativ abgeschottet, was in krassen Fällen bis hin zu Kontaktproblemen und Isolation führen kann. Sie sollten sich merken, dass es extravertierte und introvertierte Intuitive gibt. Und es gibt auch extravertierte und introvertierte Denktypen, Realtypen und Fühltypen.

 

Wichtig in dem Zusammenhang: wenn man davon ausgeht, dass man zum Beispiel einen intuitiven Typen vor sich hat, dessen erste Intuitionsfunktion extravertiert ist, dass die verdrängte Funktion immer die entgegengesetzte Fließrichtig der Energie hat. Das heißt also, ein extravertierter Intuitiver hat eine introvertierte Realfunktion verdrängt. Anderes Beispiel. Ein Realtyp, erste Funktion Real, der introvertiert diese erste Funktion auslebt, hat eine extravertierte Intuition verdrängt. Oder ein Denktyp, der introvertiert ist, hat eine verdrängte Funktion, die wir dann als entsprechende extravertierte Fühlfunktion bezeichnen würden. Letztlich würde beispielsweise ein extravertierter Fühltyp in jedem Falle ein Denken verdrängt haben, das introvertiert ist. Also Sie müssen sich merken: die entsprechende verdrängte Funktion hat immer die entgegengesetzte Fließrichtung der psychischen Energie, wie die erste Funktion.

 

Der extravertierte Intuitionstyp

 

An dieser Stelle können wir übergehen in die Besprechung der einzelnen Typen. Wir beginnen hier mit dem extravertierten Intuitionstypen. Jeder einzelne Typ wird von mir in relativer Kurzform geschildert, das würde ansonsten den Rahmen sprengen. Wenn Sie sich darüber mehr informieren möchten, dann empfehle ich Ihnen das Buch von Jolande Jacobi über die vier Funktionstypen von C. G. Jung. Es ist eine sehr schöne Zusammenfassung dieser entsprechenden Typologie, und da können Sie einiges dann noch genauer nachlesen. Aber das, was wir hier in dem Astrologie-Kurs in den Lektionen besprechen, ist normalerweise vollkommen ausreichend, um ein entsprechendes Bild von dem jeweiligen Typen zu bekommen.

 

Der extravertierte Intuitive ist jemand, der in der Lage ist, Dinge in der Zukunft zu erahnen, die andere Menschen nicht sehen können. Das heißt er hat etwas von einem Pionier oder von einem Geschäftsmann an sich, der einen sehr guten Riecher für zukünftige Entwicklungen hat. Insofern ist er häufig scheinbar mit Fähigkeiten versehen, die hellseherischer Natur sind. Das ist natürlich so nicht richtig, aber dennoch gibt es ein gewisses Händchen, was er für die zukünftigen Entwicklungen in jedem Fall hat. Sicherlich kann man auch davon ausgehen, dass wenn es etwas Neues im Leben zu entdecken oder zu entwickeln gilt, dass ein extravertierter Intuitiver sehr interessiert daran ist und versucht, sich an den Innovationen zu beteiligen. Auf der anderen Seite ist es allerdings so, dass der Intuitive, der mit dem Feuerelement in Verbindung steht, und Feuer, erinnern Sie sich dran, ist auch das schöpferische Prinzip, dass er diese schöpferischen Fähigkeiten, weil er sie auch ausgeprägt zur Verfügung hat, sehr häufig projiziert und nicht selber lebt. Das ist dann relativ schade, weil jede Projektion zunächst mal einen Raubbau an den eigenen Fähigkeiten darstellt. Insofern ist es dann sicherlich ein guter Tipp, einem extravertierten Intuitiven zu sagen, dass er sich um das Schöpferische, um das Prinzip des Erbauens eigenen Lebens in einem besonderen Maße kümmern sollte.

 

Auf der anderen Seite ist der große Nachteil des Intuitiven, dass er in der Realität große Schwierigkeiten hat. Man könnte etwas freundlicher oder vorsichtiger formulieren, dass es gewisse Ungenauigkeiten gibt, die in der Realität zu Realitätsproblemen führen. Das ist jedoch kein Wunder, denn die entsprechende verdrängte Funktion ist die Realfunktion, die ihrerseits introvertiert ist. Insofern gibt es, was die Realität betrifft, ein großes Problem beim extravertierten Intuitiven. Man könnte das so formulieren: er sät mehr als er erntet. Das heißt die Effektivität dieses Menschen ist häufig nicht entsprechend dem Kräfteeinsatz, den er geleistet hat. Da das Feuerelement immer im Prinzip mit Kraft zu tun hat und hier auch ein besonderes Maß an Energie und Kraft zur Verfügung steht, ist dann die Frage, inwieweit der Körper, der wiederum mit der Realfunktion, mit dem Erdelement zu tun hat, mit der entsprechenden Energie oder dem entsprechenden Energiehaushalt fertig wird. Man weiß aus Erfahrung, dass die extravertierten Intuitiven häufig physische Probleme haben und Raubbau an den Kräften, an den physischen Kräften ihres Körpers treiben. Deshalb müssen sie ein bisschen aufpassen, dass sie sich nicht übernehmen, denn der Zusammenbruch kommt in diesen Fällen relativ schnell.

 

Der introvertierte Intuitive

 

Auf der anderen Seite ist der introvertierte Intuitive, der genauso mit dem Feuer zu tun hat. Ein Mensch, der aufgrund der Introvertiertheit seiner ersten Funktion eher Innenschau hält. Daher kann man hier sehr wohl von prophetisch oder seherisch veranlagten Menschen reden. Ob sie das dann ausleben oder nicht, hat sicherlich etwas mit dem Entwicklungsniveau zu tun. Die Intuition ist hier aber auf jeden Fall nach innen gerichtet, und insofern ist man dem kollektiven, psychischen Bereich sehr nah. Die künstlerischen Fähigkeiten, die auch hier in Bezug auf das Feuerelement sicher zu nennen sind, werden normalerweise besser ausgelebt als beim Extravertierten. Denn dort fließen aufgrund der Extravertiertheit diese Fähigkeiten oft nach außen ab und werden in der genannten Projektion erlebt. Die künstlerischen Neigungen und Fähigkeiten von introvertierten Intuitiven sind sehr bekannt. Es gibt auch viele Musiker, viele Maler und Dichter, die zu den introvertierten Intuitiven gerechnet werden müssen, und die große Dinge geleistet haben.

 

Auf der anderen Seite hat unser introvertierter Intuitiver seine Realfunktion verdrängt. Und das heißt, auch dieser Intuitionstyp hat kein besonderes Interesse an körperlichen Vorgängen. Was zum Beispiel auch bedeutet, dass er was die Sexualität anbetrifft, häufig sehr, sehr große Schwierigkeiten hat. Aufgrund der Tatsache, dass die Realfunktion hier aber extravertiert ist, das heißt nach außen zum Objekt der Begierde abfließt, kommt es häufig zu Vorgängen, die relativ absurd sind. Um es mal etwas krass auszudrücken, aber damit wird es auch deutlich: das ist jemand, egal ob Mann oder Frau, der würde gerne wollen, aber kann nicht.

 

Er würde gerne wollen, das ist die extravertierte Realfunktion bei ihm, die nach außen zum Objekt der Begierde abfließt, aber als introvertierter Intuitiver ist er viel zu körperlos, viel zu vergeistigt, versinnlicht, als dass er diesem primitiven Trieb – und das wird tatsächlich von vielen introvertierten Intuitiven so gesehen – dass er dem nachgeben würde. Da das Körperliche aber im Sinne der Realfunktion nicht nur etwas mit Sexualität zu tun hat, sondern auch mit Essen, Trinken, Schlafen und so weiter, gibt es auch hier große Defizite. Das heißt man wird sich mit allen körperlichen Vorgängen nicht weiter auseinandersetzen und auch zu einem gewissen Raubbau neigen, was die körperliche Gesundheit angeht. Das sollte man jedem introvertierten Intuitiven sagen, dass er in der Gefahr steht, körperlich relativ rasch und schnell und tiefgehend zu erkranken. Das möchte natürlich niemand.

 

Zudem hat diese verdrängte Realfunktion zusätzlich auch noch ganz krass den Nachteil, dass ein solcher Typ den Tatsachen des realen Lebens oft nicht ins Auge blicken kann. Das sind dann Leute, die wundern sich, dass sie Miete in einer Mietwohnung zahlen sollen, Sie erinnern sich dann dunkel, irgendwann mal einen Mietvertrag unterschrieben zu haben, wo eine dreistellige Summe draufstand für die Miete, die jeden Monat überwiesen werden muss. Aber das fällt ihnen dann erst nach einem halben Jahr ein, nachdem der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Ich weiß, das ist eine lächerliche, übertriebene Schilderung, aber im Prinzip läuft es in diese Richtung. Also der introvertierte Intuitive ist irgendwie mit Gott und der Welt beschäftigt, er lebt hauptsächlich in der Zukunft und hat etwas Vergeistigtes, etwas leicht Entflammbares an sich. Auf der anderen Seite führt das aber dazu, dass er immer ein paar Zentimeter mit den Füßen über dem Boden schwebt und prinzipiell mit Realitätsproblemen leben muss – in welcher Ausprägung muss man dann im individuellen Horoskop sehen.

 

Der extravertierte Denktyp

 

Der Denktyp ist zwar kein Gegentyp zur Intuition, symbolisiert das Luftelement und hat in diesem Sinne eine gewisse Ähnlichkeit zum Intuitiven, obwohl die beiden Typen gegeneinander abgegrenzt sein müssen. Der extravertierte Denktyp hat in jedem Falle das Fühlen verdrängt, wobei dieses Fühlen introvertiert ist. Der extravertierte Denktyp versucht die Welt zu ordnen, zu säubern und Probleme in den Griff zu bekommen. Er versucht eine klärende Ordnung in die Welt zu bringen. Wir könnten sagen, das sind Menschen, die im weitesten Sinne mit der Verwaltung des Lebens beauftragt zu sein scheinen oder die Wissenschaftler sind. Die Markierungen an jeder Blume anbringen, nach dem Motto, wie heißt sie und woraus besteht sie. Sodass jeder im Sinne der klärenden Ordnung sich in der großen weiten Welt nicht verläuft. Wissenschaftler, Rechtsanwälte, Verwaltungsmenschen sind typischerweise häufig extravertierte Denktypen. Und dagegen ist auch gar nichts weiter zu sagen, denn irgendwie muss ja die Welt auch in einer gewissen Ordnung erscheinen.

 

Auf der anderen Seite, wenn man derartige Typen fragt, warum sie das alles tun, dann wissen sie das oft nicht. Das hat auch etwas damit zu tun, dass die Fühlfunktion, die sowieso sehr mit dem Unbewussten in Verbindung steht, verdrängt ist, und dass es persönliche Motive nicht zu geben scheint. Es gibt sehr viele extravertierte Denktypen, die große Dinge vollbringen, die aber für sich persönlich gar nicht wissen, warum. Das heißt sie tun es eigentlich gar nicht für sich, sondern für irgendwas. Allerdings kann das ab und zu auch zu einem individuellen Problem werden, wenn man nach dem Sinn der eigenen Tätigkeit sucht und diesen dann nicht findet.

 

Ein extravertierter Denktyp wird alles Subjektive mehr oder weniger stark missachten. Und dies führt in der Regel dazu, dass häufig, wie ich das gerne nenne, eine gewisse leere Geschäftigkeit, ohne nach dem Sinn der Tätigkeit zu fragen, an den Tag gelegt wird. Es kommt dazu, dass aufgrund der verdrängten Fühlfunktion man hier oft abgeschnitten ist vom Leben - ich sage auch gern, das sind Menschen, die blutleer sind. Die irgendwie ein gewisses Defizit an Lebendigkeit in sich tragen, wo man sagen könnte, das einzige durchblutete ist der Kopf, oder noch besser gesagt das Gehirn. Das ist allerdings ausreichend durchblutet. Der Rest des Körpers nicht. Und so endet häufig die Lebendigkeit unterhalb der Schädeldecke, und alles andere ist dann in Ruheposition. Was vor allen Dingen im zwischenmenschlichen Bereich, wenn es um Empfindungen geht, in Bezug auf Liebesbeziehungen, ein sehr großes Problem darstellt. Ein extravertierter Denktyp wird nicht sagen, ich liebe dich, sondern der wird sagen: Ich denke, ich liebe dich. Und das mag natürlich nicht jeder so formuliert hören.

 

 

Unser extravertierter Denker ist zudem relativ schwer in der Lage, Einsamkeit zu ertragen, denn das Denken hat mit Luft zu tun und Luft war Kommunikation, wie wir bereits wissen. Insofern braucht ein extravertierter Denktyp im besonderen Maße, aufgrund auch der Extravertiertheit, einen ständigen geistigen denkerischen Austausch und Kontakt mit anderen Menschen. Insofern kann er Einsamkeit nicht ertragen. Er erträgt sie nicht wegen der fehlenden Gefühlsmomente, sondern wegen des fehlenden geistigen Austauschs. Man weiß heute, dass bei extravertierten Denktypen ein relativ entscheidendes Moment im Leben dazukommt, dass wenn es denn auftaucht, auch sehr betroffen und berührt macht. Wenn bei einem extravertierten Denktypen die Fühlfunktion in bestimmten Extremsituationen nach oben kommt, dann sind diese Menschen in ihrer Gefühlsäußerung absolut authentisch, echt und ehrlich. Wobei Sie sich an der Stelle auch durchaus merken sollten, dass die verdrängte Funktion oder das fehlende Element immer, wenn es denn auftaucht, eine absolute Ehrlichkeit und Authentizität beinhaltet. Denn in der verdrängten Funktion, im verdrängten, inferioren Element, kennen wir uns nicht aus und deshalb haben wir da keine Erfahrung und können uns nicht verstellen. Die verdrängte Funktion, wenn sie nach oben kommt, also hier im Sinne des Fühlens, ist immer echt und ehrlich.

 

Wenn man einen solchen Menschen dann sagen hört, „ich liebe dich“, und wir unterstellen mal, er ist da von seiner Fühlfunktion, die verdrängt war, mitgerissen worden, dann ist das absolut ehrlich. Und er hinterlässt häufig auch einen sehr, sehr intensiven Eindruck bei dem- oder derjenigen, der diese drei Worte gesagt bekommen hat. Außerdem weiß man aus statistischen Untersuchungen, dass extravertierte Denktypen von den acht verschiedenen Typen, die wir hier haben, der am kinder- und tierliebsten ist. Wobei die Kinder- und Tierliebe im Grunde genommen nur eine Ausformung der verdrängten introvertierten Fühlfunktion ist. Dadurch kann das sehr plausibel erklärt werden.

 

Der extravertierte Denker ist heutzutage sehr akzeptiert in der Gesellschaft, weil das Erbringen einer intellektuellen, geistigen Leistung in der Regel sehr belohnt wird. Unsere Gesellschaft, unser Berufsleben ist so ausgerichtet, dass in den höheren Etagen der Berufsmöglichkeiten so etwas immer gefordert wird. Das macht auf den Menschen von heute, auf den modernen Menschen, in der Regel schon großen Eindruck. Sicherlich ist es so, dass andere Typen in unserer Gesellschaft auch eine gewisse Berechtigung und auch eine gewisse Toleranz erfahren. Aber man kann ganz klar sagen, wenn man das mal so krass versucht zu unterscheiden, dass der extravertierte Denktyp der moderne Mensch von heute ist. Und der hat dann, zumindest, was die beruflichen und äußeren Bedingungen des Lebens angeht, in der Regel ganz gute Karten. Allerdings hat er natürlich wieder sehr schlechte Karten in anderen Bereichen, die eben nichts mit der Öffentlichkeit oder mit dem Beruflichen zu tun haben. Das nivelliert sich alles auch wieder und soll hier bitte nicht so verstanden werden, als dass ein extravertierter Denktyp im Grunde genommen das große Los gezogen hat. Er ist einfach der sogenannte moderne Mensch und passt in unsere Gesellschaft, in der wir im Moment leben - egal ob man die mag oder nicht - gut hinein.

 

Der introvertierte Denktyp

 

Der introvertierte Denktyp ist ein sogenannter Grundlagenphilosoph. Stellen Sie sich einen extravertierten und einen introvertierten Denktypen vor. Beide bekommen auf den Tisch jeweils vor sich ein Kofferradio gestellt. Der extravertierte Denktyp wird sofort einen Schraubenzieher verlangen und das ganze Kofferradio aufschrauben, auseinandernehmen und in alle Einzelteile zerlegen, um zu verstehen, wie es funktioniert. Prinzip Zwillinge zum Beispiel. Der introvertierte Denker verlangt keinen Schraubenzieher, wird auch wahrscheinlich überhaupt kein Wort sagen, sondern er wird den Radioapparat ein Stückchen von sich weg stellen, dann das Kinn sinnierend in die Hand legen und überlegen, wozu überhaupt Radios nützen. Er überlegt dann ganz grundsätzlich über Radios. Den interessiert das Gerät, was vor ihm steht, überhaupt nicht, es interessiert ihn die Grundlage des Lebens. Warum überhaupt die Dinge, so wie sie sind, existieren. Er achtet auf die Grundmotivation alles Lebens, in dem Sinne, dass er versucht, diese zu klären. Und während er das tut, ist er sehr stark im Denken innerlich beschäftigt und lässt äußere Tatsachen, vor allen Dingen die, die mit Empfindungen zu tun haben, außer Acht.

 

Natürlich hat er auf der anderen Seite auch sehr starke Empfindungen, die allerdings wie gesagt bei ihm als Denktyp verdrängt sind. Aber wenn es ein introvertierter Denktyp ist, ist das Fühlen extravertiert und das Fühlen fließt dann unbemerkt im Sinne der verdrängten Funktion nach außen ab. Das bedeutet, dass diese Menschen oft einen sehr indirekten und heftigen Einfluss aufgrund ihrer verdrängten Fühlfunktion auf die Umwelt haben. Und aufgrund der Tatsache, dass sie aber im Fühlen verdrängt leben, können sie keine große Differenziertheit an den Tag legen. Das heißt die Gefühle sind hier sehr extrem und man neigt entweder nur zu Hass oder nur zur Liebe, oder zu einer gefühlsmäßigen Beurteilung wie ja oder nein. Das heißt es gibt keine psychischen Zwischentöne, wie man das so sagt. Das bedeutet, dass diese Extremsituationen, zu denen man hier im seelischen Sinne neigt, wie bei jedem Denktypen zu bestimmten partnerschaftlichen Schwierigkeiten führen müssen.

 

 

Es ist auch für andere sehr leicht, diese verdrängte Fühlfunktion, die extravertiert ist und damit zu einem herausfließt, zu missbrauchen. Das heißt, oft sind die introvertierten Denktypen solche, die sagen: also ich weiß nicht, heute geht’s mir schlecht, ich weiß aber gar nicht, warum. Das liegt dann daran, dass irgendjemand in der Umwelt sozusagen die verdrängte extravertierte Fühlfunktion gegriffen hat und an der etwas manipuliert hat. Und dann fühlt sich unser introvertierter Denktyp schlecht und weiß natürlich wegen der verdrängten Fühlfunktion, die manipuliert worden ist, nicht, warum.

 

Zudem kann man auch hier bei dem Denktypen sagen, dass er normalerweise ohne emotionale Berechnung liebt. Und das ist natürlich auch ein Vorteil. Man kann bei Denktypen in der Regel, wenn man mit einem solchen Menschen befreundet ist oder eine emotionale Beziehung hat, davon ausgehen, dass man im seelischen Sinne nicht hintergangen wird. Das ist durchaus ein Vorteil, aber wir müssen natürlich jeden einzelnen Typen - den Intuitiven, den Denker, den Realen und den Fühl-Typen - gleichwertig und gleichberechtigt nebeneinander betrachten. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile in Relation zu den Möglichkeiten, die man im mitmenschlichen Sinne hat. Das ist eine Tatsache. Und in der nächsten Lektion werden wir uns die übriggebliebenen beiden Funktionstypen, nämlich den Realtypen für die Erde und den Fühltypen für das Wasser, der relativ komplex zu beschreiben ist, anschauen.