Die Mond-Saturn-Konstellation, mit der wir uns jetzt beschäftigen wollen, gehört aus meiner Erfahrung mit Sicherheit zu den drei allerschwierigsten Konstellationen, mit denen wir es
astrologisch gesehen zu tun haben. Sie kommt im inhaltlichen Sinne zustande durch den Krebs an der 10. Felderspitze, beziehungsweise durch den Steinbock an der 4. Felderspitze. Und
formell durch den Saturn in Feld Nummer 4, den Mond im Steinbock, den Mond in Feld 10, beziehungsweise die Konjunktion, das Quadrat und die Opposition zwischen den beiden Planeten.
Es ist im Grunde genommen eine Erfahrungstatsache, dass die Mond-Saturn-Konstellation neben der Mond-Neptun- und der Pluto-Uranus-Konstellation wirklich zu allergrößten Beeinträchtigungen im
Leben führt. Zumal hier die erste Gefühlserlebnissituation, die bereits schon vorgeburtlich angelegt sein kann, in einer sehr negativen Art und Weise berührt wird. Diese negative Berührung, die
hier stattfindet, bezieht sich auf die Mutter, so wie in der vorher besprochenen Zwillingsmerkur-Saturn-Konstellation. Und die Mutter wird auch hier bei Mond-Saturn wahrscheinlich im Laufe des
Lebens zur absoluten zentralen Person werden. Und normalerweise auch bei hochentwickelten und weiterentwickelten Mond-Saturn-Menschen ein Leben lang bleiben. Mond-Saturn muss im
Psychoanalytischen wahrscheinlich unter die Kernneurosen gezählt werden, was bedeutet, dass ein bestimmter Kern an Grundproblematik immer, selbst bei weitester Entwicklung und Fortentwicklung
oder Therapie, erhalten bleibt.
Ich möchte das ausdrücklich erwähnen, damit sich niemand, der im Sinne der konzeptionellen Astrologie arbeitet, in Zukunft in irgendeiner Form darüber Illusionen macht, dass diese Konstellation
erlöst werden kann. Es gibt unerlösbare Konstellationen und Inhalte. Und in dem Sinne bedeutet das natürlich nicht, dass man nicht lernen kann, mit dieser Konstellation zu leben. Nur sind die
spitzen Kanten, die sich hier in der Regel im Leben ergeben, ähnlich des Quadrat-Aspektes, das hat ja durchaus etwas mit Quadraten zu tun, diese Mond-Saturn-Konstellation, im inhaltlichen Sinne.
Diese Kanten sind halt mehr oder weniger abzurunden und werden aber dennoch als Probleme mehr oder weniger stark im Leben vorhanden bleiben.
Wenn wir uns das Wesensbild anschauen, welches sich hinter der Ursache und der Wirkungsdualität ergibt, dann haben wir es hier mit einer Welt ohne Liebe zu tun. Eine Vorstellung, die mit zum
Schlimmsten gehört, was man im Kopf und im Herzen ausmalen kann. Diese Welt ohne Liebe ist genauso existent, wie eine Welt mit Liebe existent sein kann. Und diese Lieblosigkeit führt hier im
Sinne der Formen, die das später dann im Erwachsenenleben auch annehmen mag, zu einem Urvertrauensverlust in das Leben an sich. So sind Menschen, die Mond-Saturn gezeichnet sind, im Grunde
genommen solche, die nicht direkt Angst vorm Leben haben, sondern vorher sogar noch Angst vor dem Geborenwerden entwickelt haben. Nun, das Wesensbild ist die Welt ohne Liebe.
Dieses Bild differenziert sich nun in der Dualität auf in dasjenige des Inhaltsbildes, das wir als den Empfindungsstau bezeichnen. Das Empfinden, was dem Mond entspricht, gerät hier im Sinne des
Saturns in einen Stau, kann sich also nicht ins Erleben hinaufbewegen und bleibt in dem Sinne ungelebt. Das sei mit Empfindungsstau gemeint. Ein Empfinden, ein Fühlen, was nicht erlebbar und in
dem Sinne nicht erfahrbar ist. Das entsprechende Formbild, was dazu passt, ist das der sogenannten Ungeborgenheit. Denn was das Empfinden, das letzten Endes die Möglichkeit zur Orientierung in
der eigenen Identität liefert, wenn dieses Empfinden fehlt, im Sinne des Nicht-Erleben-Könnens, dann muss das dazu führen, dass man alleine ist. Oder eigentlich hier besser gesagt, dass man
einsam ist. Und Einsamkeit führt dazu, dass man mehr oder weniger gezwungen ist, Geborgenheit, die normalerweise durch eine zweite Person, im Prinzip sogar durch die Mutter, gegeben werden
könnte, sich selber geben muss, beziehungsweise dieses lernen muss.
Aber das ist eine der schwierigsten Aufgaben, die wir überhaupt als Mensch vor uns haben. Die Aufgabe zu lernen, sich selbst zu lieben und diese Liebe nicht an anderen und in dem Sinne also
ungeeigneten Stellen zu holen. Denn die Liebe, die man als Mond-Saturn-Mensch sucht, ist eigentlich die verlorene, nie gehabte Liebe der Mutter. In dem Sinne, da man diesen Vorgang in der
unfasslichen Art und Weise nicht glauben kann, wird man aber dennoch Stellvertreter oder Stellvertreterinnen der Mutter suchen, um sich die Liebe doch irgendwie zu holen. Aber das funktioniert
eben nicht, weil die Mutter ist die Mutter, und die Liebe dieser Mutter ist unwiederbringlich verloren. Also muss im Sinne der Ungeborgenheit diese dadurch aufgelöst werden, dass man lernt, sich
selber Geborgenheit und damit Liebe zu geben.
Der Empfindungsstau führt dazu, auf der formellen Ebene, dass man ein Ungeborgenheitsgefühl entwickelt, weil das Empfinden nicht in der Lage ist, die Eigenidentität, aus der heraus Geborgenheit
entwickelt werden könnte, zu empfinden, beziehungsweise zu finden. Der Empfindungsstau, das heißt die Blockade in der eigenen Identität, führt zu einer Ungeborgenheit, weil man fixiert ist auf
andere - Thema Depressivität - und diese anderen aber nicht in der Lage sind, einem die Geborgenheit, die man so sehr sucht, zu geben.
Das bedeutet, dass sich sowohl aus dem Inhalts-, wie auch aus dem Formbild in der Welt der Dualität letzten Endes das Verhaltensbild ergibt, das wir als das ewige Kind bezeichnen. Denn der
Mond-Saturn-Mensch versucht, ein ewiges Kind zu bleiben, um in dieser Rolle einen Menschen zu finden, der ihn als Kind liebt. Er versucht quasi, wie mit der Nabelschnur noch in der Hand, einen
anderen zu finden - das kann ein Mann, das kann auch eine Frau sein, das ist egal - der aber auf jeden Fall eine Stellvertreterin oder ein Stellvertreter der Mutter ist. Und vor diesem anderen
Menschen, der dann für den Stellvertreter oder die Stellvertreterin der Mutter gehalten wird, spielt man das Kind, weil in dieser Rolle glaubt man, die größte Chance zu haben, geliebt zu
werden.
Das heißt also auch, dass diese kindliche Eigenart, diese extreme Naivität aber als unbewusster Vorgang abläuft, also von diesem Menschen mit Mond-Saturn bewusst auf keinen Fall als solches
erlebt werden kann. Und damit ist natürlich eine zusätzliche Blockade, also ein teckenbleiben in dieser Rolle als ewiges Kind, ein Steckenbleiben in dieser Verhaltensform, vorprogrammiert. Wir
können zudem mit Sicherheit hier von einem sogenannten Mutterkomplex sprechen im Sinne der Psychoanalyse. Wobei der Mutterkomplex letzten Endes einen Menschen in Abhängigkeit hält,
beziehungsweise in weitere Abhängigkeiten Zeit seines Lebens treibt.
In Abhängigkeit zu anderen Menschen, von denen er versucht, sich seelisch zu ernähren, wobei die Abhängigkeit aber dann gleichzeitig auch noch eine große Verlustangst in Bezug auf diese Menschen erzeugt. Und die Verlustangst sich möglicherweise auch dadurch zeigen kann, dass ein Mond-Saturn-Mensch sich selber als sehr nützlich und brauchbar einem anderen gegenüber darstellt und sozusagen gleichzeitig versucht, Verlustängste bei anderen zu entwickeln. Verlustangst und Abhängigkeit, wenn Sie so etwas auch nur im Ansatz erkennen, dann sollten Sie im astrologischen Sinne immer an Mond-Saturn denken.
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