3. LEBENSPRINZIP /  ZWILLING / ZWILLINGSMERKUR / FELD 3

 

Wir werden nun das dritte Lebensprinzip besprechen, was astrologisch gekennzeichnet ist durch das Tierkreiszeichen Zwillinge, durch den analog zugeordneten Planeten Merkur und das analog geltende Feld Nummer drei. Wichtig ist dabei wirklich die Mehrzahl; nicht Zwilling, sondern Zwillinge. 

Zum Merkur möchte ich kurz eine Anmerkung machen. Der Merkur wird, genauso wie die Venus, in der abendländischen Astrologie zwei verschiedenen Tierkreisprinzipien zugeordnet - einerseits den Zwillingen und andererseits der Jungfrau. Daher wird es später notwendig sein, den Merkur immer als einen Zwillings- oder einen Jungfrau-Merkur zu bezeichnen. Denn  Merkur alleine als Aussage würde nicht ausreichen.

 

Merkur kann sozusagen zwei verschiedene Gesichter entwickeln und das muss man im Horoskop erkennen können beziehungsweise mithilfe eines bestimmten Verfahrens analysieren. Dieses Verfahren werden wir bei der Elementen-Analyse kennenlernen. Wichtig ist, wenn es jetzt um Merkur geht, dass es dem Thema zugeordnet ein Zwillinge-Merkur ist.  

Beim Tierkreis-Prinzip Stier, das vor den Zwillingen liegt, können wir davon ausgehen, dass im Sinne des Stiers Materie durch verdichtete Energie entstanden ist. Diese Materie ruht in sich, ist also im inneren Kern unbeweglich und statisch. Wenn man sich vorstellen würde, dass der Tierkreis an der Stelle des Stier-Prinzips zu Ende wäre, dann würde das nichts anderes bedeuten, als dass alle Energien sich irgendwann vollständig materialisiert hätten. Das es nur noch einen einzigen riesigen Materieklumpen im Universum geben würde, in dem alle Energie gespeichert beziehungsweise im Sinne von Materie verdichtet ist.

 

Nun wissen wir aber, dass es nicht nur einen einzigen Materieklumpen gibt, sondern dass es ganz unterschiedliche Arten und Formen von Materie gibt. Das muss natürlich bedeuten, dass das Stier-Prinzip nicht das Ende des Tierkreises ist, sondern der Tierkreis wandert in seiner Entfaltung und Entwicklung weiter. Das bedeutet für das dem Stier folgende Zeichen - also für die Zwillinge - dass dieses Zwillings-Prinzip in irgendeiner Art und Weise etwas mit der vorgefundenen Materie beziehungsweise mit der Materie, aus der heraus sich das Zwillings-Prinzip entwickelt, anstellen muss. 

 


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Ein sehr hilfreiches Beispiel: wenn man sich vorstellt, dass das Stier-Prinzip analog zu einer menschlichen Zelle ist. Mit Zelle meine ich nur ein einziges Materie-Molekül oder Materieteilchen, welches sich einfach im Raum befindet. Um jetzt eine Vielzahl oder zu mindestens auch nur erst mal ein zweites Materieteilchen entstehen zu lassen - und ein zweites deutet schon das Zwillingshafte an - muss diese Materie in der Lage sein, in irgendeiner Form eine Bewegung auszuführen. Denn wenn sie nur ruhend in sich läge, dann würde - ganz schlicht gesagt - nichts passieren.

 

Es braucht also nach dem Entstehen von Materie das Prinzip der Bewegung, damit dieses Materieteilchen sich bewegen kann, wobei genau diese Bewegung von Materie, letzten Endes zum Beispiel auf der Zellebene zur sogenannten Zellteilung führt. Das heißt der Teilungsvorgang - und bitte denken Sie daran, dass Zwillinge immer zwei und damit das geteilte Prinzip darstellen - dass dieses Prinzip des Teilens eine Bewegung bedeutet, die von der Materie mithilfe des Zwillingsprinzips vollzogen werden kann. Materie teilt sich, damit muss sie sich bewegen.

 

Wenn sie sich geteilt hat - wir sagen jetzt einfach mal eins plus ein neues Teilchen gleich zwei Materieteilchen - dann haben wir die erste, zwar primitive, aber immerhin die erste Form von Vervielfältigung. Oder dem, was dahintersteht: dem Prinzip der Vielfalt. All diese Begriffe gehören zum Zwillinge-Prinzip.  

Nun wissen Sie, dass Materie sich in unendlich vielen Formen auf der Welt entfaltet hat. Es gibt alle materiellen Erscheinungsformen... von festen, flüssigen, gasförmigen Substanzen, von Lebewesen - ob es Pflanzen oder Tiere oder Menschen sind, das ist ganz egal - es gibt unendlich viele verschiedene Formen, sichtbar und auch unsichtbar von Materie. All das geht zurück auf die Tatsache, dass das Zwillings-Prinzip im Tierkreis nach dem Stier-Prinzip folgt und dem Stier-Prinzip die Möglichkeit gibt, sich zu bewegen.

 

Also der Materie die Bewegungsfunktion einpflanzt. Durch die Bewegungsfunktion, die die Materie durch das Zwillings-Prinzip erhält, ist sie in der Lage, diese Materie in verschiedenen Formen zu präsentieren. Die Bewegung, die die Materie ausübt und die das Zwillings-Prinzip repräsentiert, können wir als Lehrsatz, als die Funktion von Materie bezeichnen.

 

Materie hat also eine Funktion. Sie ist nicht nur einfach da und anwesend und befindet sich als räumliches Objekt im Raum, so wie wir das für das Stier-Prinzip zunächst mal gesagt haben. Sondern in der Folge erhält die Materie nun eine Funktion. Und die Funktion von Materie ist zunächst die Fähigkeit zur Bewegung. Das wiederum zusammengefasst - also Funktion von Materie und die dadurch entstehende oder repräsentierte Bewegungsfähigkeit - nennen wir die Möglichkeit des Ausdrucks, den sich Materie geben kann.

 

Als extrem zusammenfassenden Oberbegriff gesagt: Zwillinge bedeutet Ausdruck. Das heißt im etwas engeren Sinne auch: sich Ausdruck geben, wenn wir das auf einen Menschen beziehen. Deshalb hat das Zwillings-Prinzip, wenn es ums Ausdruck geben geht, auch etwas damit zu tun, was ein Mensch sprechen kann. D.h. sprechen oder schreiben kann. Denn mit beiden Möglichkeiten, dem Sprechen und dem Schreiben, kann man sich Ausdruck verleihen. Hinter Sprechen und Schreiben steht im Prinzip immer zunächst ein geistiger bzw. rational denkerischer Akt.

 

Es muss, bevor es zu einem ausgesprochenen Wort oder einem niedergeschriebenen Wort kommt, ein entsprechender Gedanke - und auch das ist Zwillinge - im Kopf vorhanden gewesen sein. Ohne einen Gedanken ist es nicht möglich, das was wir Ausdruck nennen, tatsächlich zu bewerkstelligen. Wenn man das etwas weiter fassen möchte, könnte man allerdings auch sagen, dass der menschliche Gedanke - ohne das er schon ausgesprochen oder gar niedergeschrieben wurde - bereits die Ausdrucksfähigkeit des Menschen beurkundet.

Wenn wir daher von Ausdruck bei Zwillinge sprechen, dann meinen wir im Grunde genommen die Fähigkeit, dass sich etwas bewegt. Weil Zwillinge auch dem Luft-Element zugeordnet wird und Luft im weitesten Sinne immer mit Denken zu tun hat, ist Bewegung bzw. Ausdruck im Sinne von Zwilling immer als eine geistige, denkerische Bewegung zu verstehen - also das Entstehen des menschlichen Grunddenkens. Da das Zwillinge-Prinzip sich im Tierkreis noch im ersten Quadranten befindet und der erste Quadrant immer das Körperliche ist, geht es hier nicht nur um eine denkerische Bewegung, sondern es geht auch um eine physische Bewegung.

 

Daher ist das, was wir unter Ausdruck für Zwillinge verstehen, sowohl denkerische wie auch physische Bewegung. Das heißt alles was wir unter Mimik und Gestik verstehen, was eine physikalische Bewegung des Gesichtes oder der Arme und Beine bedeutet, alles das fällt auch unter das Zwillinge-Prinzip. Man kann sich sehr wohl mit Mimik und Gestik Ausdruck geben. Zum Beispiel war der berühmte Pantomime Marcel Marceau von der Sonne her ein Zwilling. Daher ist nachvollziehbar, das Menschen mit solchen positiven Ausdrucksfähigkeiten sehr stark mit dem Zwillings-Prinzip zu tun haben müssen. Und wenn jemand eine Sonne in den Zwillingen hat, dann reicht es schon aus, um von einer starken Betonung zu sprechen.
 


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Der Ausdruck, der jetzt für das Zwillings-Prinzip als Oberbegriff zu verstehen sein soll, bedeutet letzten Endes auch, wenn man sich den Ablauf über die Bewegung, vergegenwärtigt, dass mit Ausdruck auch die sogenannte Eroberung des realen und nahen Umraumes zu verstehen ist. Mit „Umraum“ ist hier die physikalische Welt gemeint. Das heißt das Zwillings-Prinzip im Sinne seiner Beweglichkeit ist in der Lage, sich jetzt vom Ort des Entstanden seins - also dem, was wir Stier genannt haben - zu entfernen. Zwar nicht sehr weit, aber im Sinne der Beweglichkeit kann man sagen, das ist vergleichbar mit einem Kleinkind, was anfängt zu krabbeln.

 

Dies kann sich auf einen relativ engen Bereich beziehen, denn wenn man das auf die gesamte zu erobernde Welt überträgt, ist es ein relativ kleiner Bereich. Das Kleinkind, was anfängt zu krabbeln, orientiert sich bereits in der realen nahen Umwelt, d.h. das es diesen Raum erobert. Man wird das später auch in weiteren Räumen machen. Es gibt ganz extreme Beispiele für derartige Eroberungstendenzen bei Menschen, zum Beispiel Christoph Columbus. Der hat eine sehr extreme Leistung vollbracht und hatte eine starke Zwillings-Betonung.

 

Er hat im Grunde genommen nichts weiter gemacht als wie ein kleines Kind herumzukrabbeln, aber dann eben als Erwachsener nicht in der näheren Umwelt, sondern in einer Umwelt, die er nicht kannte und die weit, weit weg gewesen ist. Aber das Prinzip ist das Gleiche: Ob ein kleines Kind anfängt zu krabbeln oder ob Christoph Columbus sagt: so, jetzt wollen wir mal los und gucken, wo etwas Neues zu entdecken geht. Egal ob krabbeln oder segeln - das Prinzip ist das Gleiche.

Der Zwilling versucht seine nähere Umwelt zu erobern und das bedeutet, dass er versucht, die nähere Umwelt in seinem Sinne, also im rationalen denkerischen Sinne, zu verstehen. Er trifft auf andere Gegenstände, sozusagen auf andere Materieteilchen in seiner Bewegung. Wenn er in seiner Bewegung gegen andere Materieteilchen stößt oder auf sie trifft, dann wird er sie zum Ausdruck bringen. Das heißt wenn er zum Beispiel gegen eine Lampe stößt, dann würde er sagen: Lampe. Oder wenn er gegen einen Stuhl stößt, dann würde er sagen: Stuhl.

 

Er bringt zum Ausdruck. Aber jetzt gibt es eine Einschränkung beziehungsweise eine Korrektur, die ich an dem, was ich eben gesagt habe, vornehmen muss. Er würde nicht sagen: Lampe. Er würde auch nicht sagen: oh, eine Lampe. Er würde auch nicht sagen: bloß eine Lampe. Sondern er würde sagen: L A M P E. Und wenn er auf einen Stuhl trifft, würde er nicht sagen: oh, ein Stuhl. Oder: mhm, das ist ja bloß ein Holzstuhl. Sondern er würde sagen: S T U H L. Damit soll gesagt sein, dass das Zwillinge-Prinzip wertneutral (neutralisierend) seine Realumwelt erforscht. Neutralisierend bzw. wertneutral bedeutet, ohne irgendeine innere, seelische Anteilnahme.

 

Von Seele und damit von Gefühl und Emotion war bisher noch nicht die Rede. Das wird erst im nächsten Tierkreisprinzip, im vierten, dem Krebs, möglich werden. Der Zwilling kann nicht fühlen. Der Zwilling denkt nur rational. Er denkt noch nicht mal abstrakt, aber dazu kommen wir später noch. Er denkt „nur“ - er empfindet aber nichts. Das bedeutet, dass er dem, was er zum Ausdruck bringt, keine bestimmte Intonation beifügen kann.

 

Er muss im Sinne der Teilung das Wort in Einzelteile zerlegen, also in Buchstaben: S T U H L. Ohne Intonation in alle Einzelteile zerlegt. Das genau, und nur das genau, verstehen wir unter dem Prinzip des sich-Ausdruck-Gebens, wenn wir vom Zwillings-Prinzip sprechen. Durch diese Neutralisierung, durch das wertneutrale Einschätzen, entsteht das, was wir im Zwillings-Prinzip auch die Relativierung nennen. Denn Relativieren bedeutet nichts anderes, als das ich das Eine wie das Andere sehen kann. Es gibt keinen festen Standpunkt.

 

Interessant ist hierbei die Anmerkung, dass Intelligere aus dem Lateinischen kommt und Begreifen, Unterscheiden oder Teilen bedeutet. Daraus leitet sich das heutige Wort Intellekt oder Intellektueller ab. Das wiederum aber bedeutet, dass ein Intellektueller, wenn man konsequent denkt, ein standpunktloser Mensch ist. Was nicht im Widerspruch zu der Tatsache steht, dass er eine Meinung hat. Aber - um es mal etwas salopp zu formulieren - im Grunde genommen sagt das Zwillinge-Prinzip:

 

Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Das, was ich sage, ist immer relativ. Ich kann auch einen anderen Standpunkt einnehmen, das kann ich wunderbar, denn ich bin fürchterlich beweglich. Und im Denken alle Male. Nur wenn ich eine Seite betrachtet habe, dann kann ich einfach auf die andere Seite springen und diese betrachten. Das heißt es gibt nichts Absolutes an Ausdruck, sondern es gibt nur Relatives.

Diese Relativierung bedeutet letzten Endes auch eine gewisse Leblosigkeit. Es ist eine gewisse Unfähigkeit, sich mit seelischen Anteilen - weil das nicht zum Zwillings-Prinzip gehört - in Verbindung zu bringen und dann die Welt sehr stark zu intellektualisieren. Was dann auch bedeutet, dass man zwar einerseits sehr problembewusst ist, aber dass man auf der anderen Seite eben halt keinen Standpunkt hat und nicht genau weiß, wie die Dinge wirklich beschaffen sind. Man weiß nur viel. Aber das heißt noch lange nicht, dass das, was man weiß, auch wirklich wichtig ist. Das ist im Übrigen genauso wie mit jedem anderen Gebiet, was man lernt.  

Es gibt viele Menschen, zum Beispiel diejenigen, die Astrologie lernen wollen und die auch schon eine gewisse Vorbildung haben. Das heißt viele sagen: Ich weiß schon eine ganze Menge. Und dann liegt mir oft auf der Zunge, manchmal sage ich das dann auch: Dass es zunächst mal kein bestimmtes Merkmal von Qualität darstellt, viel zu wissen. Es kommt drauf an, was man weiß. Nicht die Menge des Wissens - und das ist in der Regel das Wesentliche für den Zwilling - nicht die Quantität ist entscheidend, sondern die Qualität. Aber darüber kann und braucht der Zwilling auch noch nicht weiter nachzudenken.

 


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Die Fähigkeit, die den Zwilling auszeichnet, nämlich sich im Raum zu bewegen und diesen Umraum zu erobern und zu benennen - also zu unterscheiden, was an verschiedenen physikalischen Gegenständen in der Umgebung auftaucht - diese Fähigkeit führt letzten Endes dazu, dass er die reale Umwelt, wie wir sagen, kennzeichnet. Diese Kennzeichnung des Realen, also die Benennung des realen Raumes - und zwar im Sinne von S T U H L - diese Benennung führt dazu, dass sich das Zwillings-Prinzip, wenn denn der nahe reale Raum erkundet ist, sich in diesem Raum orientieren kann. Das Orientierungsbedürfnis beim Zwilling ist relativ stark ausgeprägt.  

Ich könnte da ein Beispiel von meinem Vater sagen: Mein Vater hat einen Mond im Zeichen Zwilling, was eine sehr starke Betonung des Zwillinge-Prinzips darstellt, unter anderem deshalb, weil der Mond ein sehr wichtiger Planet ist. Mein Vater ist jemand, der sich fürchterlich gerne auf Stadtplänen oder auf Landkarten ausruht und sich diese Karten genau anguckt. Obwohl ich nun schon seit zwanzig Jahren oft in die Lüneburger Heide zu ihm fahre, um ihn dort zu besuchen, muss er mir auch noch nach 20 Jahren genau erklären, wie ich dort hinkomme. Das ist jetzt etwas übertrieben ausgedrückt, aber es soll in etwa die Tendenz anzeigen, die das Zwillinge-Prinzip gerne geht.  

Es hat sehr viel Lustempfinden, wenn es um das Orientieren im realen Raum geht. Solche Suchspiele wie zum Beispiel Topfschlagen sind Orientierungsspiele im realen Raum, die also, wenn das Kind eine Zwillings-Betonung hat, von allergrößter Beliebtheit sind. Sagen Sie jetzt bitte nicht: na ja, das ist doch bei jedem Kind so, alle Kinder spielen doch gerne Topfschlagen. Zum einen stimmt das nicht, und zum anderen bedeutet dieses Spielen bei einer Zwillinge-Betonung noch etwas ganz anderes für Sie, denn es betrifft Ihren inneren Wesenskern. Und das ist immer das Entscheidende dabei.  

Aus dem bisher genannten Kernprinzip, was wir damit jetzt abschließen können, leitet sich ein Bild ab. Ein Bild, was in der Natur dem Wind gleichgesetzt werden kann. Der Wind ist Bewegung. Und Zwillinge ist Bewegung. Wenn wir von Luft sprechen, die sich nicht bewegt, dann würden wir nicht von Wind sprechen. Wind ist Bewegung, ist sich bewegende Luft. Zwillinge ist auch Luft-Prinzip, deshalb passt das recht gut. Und auf einen Menschen bezogen können wir sagen: Das ist der Mensch, der emsig ist, der fleißig ist, der im gewissen Sinne auch umherzieht und versucht, sich nützlich zu machen.

 

Insofern hat das Fleißige als Kernprinzip des Menschlichen etwas mit dem Zwillings-Prinzip zu tun. Weil es hier bei einem Menschen, den wir als fleißig bezeichnen, immer auch darum geht, dass er sich ständig - im Sinne des Fleißes - bewegt. Ob er das jetzt im körperlichen Sinne macht, weil er zum Beispiel eine Schrankwand nach der anderen aufbaut... oder im denkerischen Sinne, weil er ein Kreuzworträtsel nach dem anderen löst... das spielt keine Rolle. Beide sind auf ihre Art physisch = erster Quadrant - wie auch denkerisch = Zwillinge, Luft-Element. Beide sind fleißig.

 

Die Tatsache - und jetzt komme ich zu der sogenannten Urangst des Zwillings-Prinzips - die Tatsache, dass der Zwilling ständig in Bewegung ist, also nicht an einem Ort verweilen kann, bedeutet, dass er nicht in die Tiefe gehen kann. Er fliegt im Grunde genommen - oder ich sollte vielleicht besser sagen: er läuft, weil fliegen ist eher ein Begriff für den Wassermann - er läuft auf der Oberfläche des Lebens. Und zwar im Sinne einer ständigen Bewegung. Er läuft. Wenn er dauernd läuft, dann kann er sich mit dem Gewicht, was er möglicherweise hat, aber nicht an einer bestimmten Stelle tiefer eingraben.  

Die Tiefe hat immer etwas mit dem zu tun, was wir das Seelische oder das Unbewusste, also das Unten bzw. das Dunkle nennen. Genau diese Bereiche sind für den Zwilling entweder nicht von Interesse oder in einem gewissen Sinne auch Tabu, weil er ahnt, dass dieses - also die Tiefe und das Seelische an sich - mit ihm im Kern seines Wesens nichts zu tun hat. Er ist an der Oberfläche in Bewegung. Und die Angst vor Tiefe ist gleichzeitig auf das Seelische wie auch auf das Geistige hin zu verstehen.  

 

Die seelische Tiefe flößt dem Zwillinge-Prinzip die noch größere Angst ein, wenn man das mal so ausdrückt und unterstellt, dass der Zwilling die Seele bereits kennen würde, was er ja in Wirklichkeit im Tierkreis noch nicht tut. Die Seele erwartet uns dann im zweiten Quadranten. Die Angst des Zwillinge-Prinzips bezieht sich aber auch auf das Geistige. Eine Angst vor einer geistigen Tiefe, die dem dritten Quadranten vorbehalten bleibt. Es geht also nur um eine möglichst rasche und oberflächliche Bewegung und genau das ist die Aufgabe des Zwillings-Prinzips. Denn damit erfüllt er sozusagen die Notwendigkeit, dass Materie sich in ihrer materiellen Form vervielfältigt und in dem Sinne eine materielle Vielfalt auf der Erde entstehen kann.

Als Grundproblem des Zwillings-Prinzips, muss auf jeden Fall festgehalten werden, dass - weil eine gewisse Oberflächlichkeit im Zwillings-Prinzip kernmäßig angelegt ist - ein fehlender Bezug zum Urgrund des Lebens besteht. Was dazu führt, dass keine richtige Verankerung im tieferen Sinne besteht. Und das heißt - das deckt sich auch mit dem Prinzip der Beweglichkeit - dass eine gewisse Instabilität oder Destabilität als Grundproblem für das Zwillinge-Prinzip genannt werden kann. Wir können hierbei von einer allgemeinen Destabilität ausgehen, weil einfach ein tief sitzender Anker fehlt. 

 


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Zudem kommt hinzu, dass das Zwillinge-Prinzip - oder Menschen mit einer starken Zwillings-Betonung - dazu neigen, bestimmte innere seelische, tief liegende, vielleicht auch weit in der Kindheit zurückliegende Probleme versuchen zu intellektualisieren, unabhängig von ihrem Intelligenzgrad. Nennen wir das mal so, dass sie es versuchen zu intellektualisieren. Durch das Intellektualisieren von seelischen Problemen - wenn Sie sich bitte an das Prinzip der Neutralisierung erinnern - sind Zwillinge in der Lage, sich vor dem eigentlichen Schmerz zu schützen, weil der hat immer was mit Fühlen zu tun.

Das Intellektualisieren ist beim Zwilling, wenn es in Richtung seelischer Probleme geht, eine Schutzfunktion. Das ist so was wie ein Denkfilter, der dann über entsprechende Empfindungen, die sehr negativ sind, gestülpt wird. Dann darf nur noch das im Denken auftauchen, was einigermaßen im Denken handhabbar oder händelbar ist. Und alles, was nicht händelbar ist - vor allen Dingen die echten Gefühle, welche traumatisch oder dramatisch sein können - die müssen dann außen vor bleiben.

 

Im Sinne der Salamischeibchen-Technik – Salamischeiben entstehen durch Teilung, quasi eine Vervielfältigung der einen einzigen Wurst - wird sich das Zwillinge-Prinzip nur diejenigen seelischen Probleme in Scheibchenform im Denken zugänglich machen, die es einigermaßen bewältigen kann. Fakt bleibt, dass in der Regel eine gewisse Unfähigkeit besteht, sich mit seelischen Problemen wirklich zu konfrontieren.  

Denken im Sinne des Zwillings heißt aber in keinem Falle: etwas erleben. Erleben ist eine Sache, die im zweiten Quadranten, im Speziellen beim Löwe- und Sonne-Prinzip, auftauchen wird. Auch da kann der Zwilling noch nichts zu sagen. Er muss also denken und nicht erleben. Und das ist - Stichwort Denkfilter - immer eine gewisse Einschränkung. Vor allen Dingen, wenn man das auf Menschen, die eine Zwillings-Betonung haben, überträgt. Solche zwillingsbetonten Menschen sind oft sehr problembewusst, aber sie sind nicht in der Lage, das Problem zu lösen. Sie wissen ganz genau, was nicht in Ordnung ist, aber trotzdem geht es ihnen schlecht.

 

Wenn Sie später bei Beratungen auf einen derartigen Menschen treffen - das wird sicherlich sehr schnell passieren - dann müssen Sie sich im Horoskop die Empfindungsseite etwas näher anschauen. Um dann, soweit das Horoskop das zulässt, für diesen Menschen einen Ausgleich zu finden. Sodass er nicht einseitig auf der Denkseite des Lebens bleibt, denn das würde bedeuten, dass er letzten Endes unglücklich bleibt. Er kann dann zwar sagen: Ich habe alles verstanden, aber trotzdem geht es mir halt nicht gut. Und das kann es ja nicht sein.

Noch eine Geschichte zur Mythologie. Das ist die Geschichte von Castor und Pollux. Diese beiden ungleichen Brüder aus der griechischen Mythologie sind beide Söhne von Zeus. Die Ungleichheit stammt daher, dass Zeus ein ziemlicher Schlingel gewesen ist. In dem Sinne, dass er sich mit vielen Frauen vergnügt hat und da keine besondere Auswahl getroffen hat. Er hat sich mit menschlich irdischen Frauen vergnügt, genauso wie auch mit Göttinnen. Pollux ist göttlicher Abstammung, Castor ist der Zwillingsbruder und irdischer Abstammung. Wenn man jetzt auf biologischem Wege überlegt, wie das denn funktionieren kann, dann kommt man schnell in eine Sackgasse. Aber das wird uns nicht passieren, weil wir eh nicht über Biologie nachdenken, sondern über griechische Mythologie - und da laufen die Dinge offensichtlich in der Regel sehr anders als man das aus dem wirklichen Leben kennt. Macht aber nichts, denn es handelt sich nur um Metaphern. Zurück zur Geschichte: Pollux ist ein sehr ruhiger, distinguierter, ästhetisch interessierter und kultivierter Mensch. Und Castor ist genau das Gegenteil. Der rauft und prügelt sich, säuft in Kneipen bis er nicht mehr stehen kann und lässt sich sehr gerne in entsprechende Kämpfe verwickeln. Das hat er dann auch einmal wieder getan und wird getötet.

Untröstlich über den Verlust seines Zwillingsbruders fragt Pollux seinen Vater Zeus, ob es denn nicht möglich wäre, seinen Zwillingsbruder wieder zum Leben zu erwecken. Daraufhin sagt Zeus: nein, mein lieber Pollux, das geht natürlich nicht, denn dein Bruder ist ein Mensch und Menschen sind sterblich. Insofern geht das nicht. Das ist fürchterlich für den Pollux und er verfällt in tiefe Trauer. Kommt dann aber auf die Idee, den Gott der Unterwelt - Hades Pluto genannt - zu fragen, ob es nicht einen kleinen Deal geben könnte.

 

Tatsache ist, dass Castor, weil er ein schlechter Mensch war, nicht in den Himmel, sondern in die Hölle musste - und dort regiert Hades Pluto. Pollux fragt also Hades Pluto, ob es denn möglich sei, dass er seinen Zwillingsbruder zurückbekommen könnte. Und auch Hades sagt: nein, das geht auf keinen Fall. Schlägt aber vor, dass Pollux, wenn er denn solche Sehnsucht nach seinem Bruder hat, also sich mit seiner anderen Hälfte zu vereinen, ein halbes Jahr in der Unterwelt leben kann. Die Liebe von Pollux ist so groß, dass er sagt: in Ordnung, das mache ich. Aber dann möchte ich als Gegenleistung, dass Castor ein halbes Jahr, also das zweite halbe Jahr auf dem Olymp leben kann.

 

So ist es dann auch gekommen. Die beiden Geschwister, die beiden Zwillinge sind wieder vereint gewesen. Im Leben und im Tod, in der Hölle und im Himmel. Das sehr Interessante und Schöne ist - und der eigentliche Grund, warum man diese Geschichte zum Zwillinge-Prinzip rechnen kann - dass sie, weil sie ständig auf Reisen sind, aus der Hölle und dann wieder in den Himmel und dann wieder in die Hölle und dann wieder in den Himmel, dass sie also in Bewegung sind. Das Zwillinge-Prinzip ist immer in Bewegung.

 

Diese Bewegung, die das Zwillinge-Prinzip vollzieht, ist der große Gegensatz oder die große Ergänzung zum vorher liegenden Stier. Wir haben im Tierkreis immer eine Pendelbewegung, und insofern muss jetzt das folgende Krebs-Zeichen oder der Planet Mond oder das vierte Feld, die analog dafür stehen, wiederum eine Gegenbewegung zu der Bewegung des Zwillings darstellen. Es muss also eine gewisse Ruhe einkehren. Aber dazu in der nächsten Lektion dann mehr.

 

Sternzeichen Zwilling in Stichworten

 

Kernprinzip:
Ausdruck = Funktion von Materie = deren Bewegung (Eroberung des realen, nahen Umraumes), Teilen = Unterscheiden (Intellekt), Neutralisierung = Relativierung, Kennzeichnung des Realen (Benennen)

Leit-Bild:
Natur: der Wind. Tier: das Insekt (Kerbtier). Mensch: der Fleißige

Ur-Angst:
vor Tiefe (seelisch und geistig)

 

Grund-Problem:
Fehlender Bezug zum Urgrund des Lebens, daher allgemeine Destabilität. Intellektualisierung seelischer Probleme (Problembewusst ohne Lösungsmöglichkeit = Standpunktlos). Unfundierte Vielwisserei.  Sagt immer: Sowohl als auch...

Mythologie:
Kastor und Pollux: Pollux ist göttlicher Abstammung, Kastor irdischer. Daher liebt K. die irdischen Genüsse. P. jedoch ist kühl, diszipliniert und nachdenklich. Beide lieben sich aber sehr. K. wird in einem Kampf getötet. P. ist untröstlich und bitten Zeus, sie wieder zu vereinen. So leben sie 6 Monate in der Unterwelt bei K. und 6 Monate auf dem Olymp bei P. Die irdische und die geistige Dimension werden damit vereint, ebenso die sterbliche und die unsterbliche Seite des Menschen. Hier spiegelt sich die innere Zerrissenheit des Zwillings und seine seelische Standortflucht, wie auch die oft zu beobachtende Abspaltung ungelebter eigener Seelenanteile auf eine Bezugsperson (vornehmlich Geschwister).

Baustein 3:
Das 3. Lebensprinzip ist die 3. Stufe der Entstehung von Realität im 1. Quadranten. Es ermöglicht der entstandenen Materie in Teilung und damit in Bewegung zu gehen. Dadurch erschaffen sich die Vielfalt und die Unterscheidbarkeit von Materie bzw. der Realität.