Konstellation Uranus-Jungfraumerkur

 
Wir beschäftigen uns in dieser Lektion nun mit der zweiten Merkur-Uranus-Verbindung, allerdings derjenigen, bei der der Merkur eine jungfräuliche Qualität hat. Ich möchte an dieser Stelle noch mal zur Sicherheit darauf hinweisen, dass alle Merkur-Konstellationen, egal ob sie mit dem Saturn, dem Uranus, dem Neptun und dem Pluto oder auch mit allen anderen persönlichen Planeten eine Verbindung eingehen, dass alle Merkur-Konstellationen prinzipiell wirklich nicht eindeutig auf die Zwillings- oder Jungfrauhaftigkeit hin einzuordnen sind.

 

Das heißt der Zwilling oder die Jungfrau können je nach Belieben in der Gestalt des Merkur in den Horoskopen der Menschen auftauchen - obwohl es, wie Sie ja bei der Elementenanalyse gesehen haben, durchaus Möglichkeiten gibt, eine entsprechende Voreinstellung oder eine bestimmte Analyse der prozentualen Anteile des Merkurs vorzunehmen. Das ist aber niemals eine endgültige Aussage. Insofern betrifft also alles das, was wir hier über die Jungfraumerkur-Uranus-Konstellation zu sagen haben, auch zum Teil den Zwillingsmerkur-Uranus.

 

Je nachdem, wie es sich in einem Horoskop zu einem bestimmten Zeitpunkt zeigt. Generell ist es so, dass ähnlich wie bei Zwillingsmerkur-Uranus, diese Konstellation hier eine ziemlich ausgeprägte Harmlosigkeit an den Tag legt und sich nur in den allerseltensten Problemfällen wirklich schwierig zeigt.
 
Das Wesensbild von Jungfraumerkur-Uranus ist zu beschreiben als die Objektivierung. Und zwar ist dieser Begriff, der generell natürlich auch für das Uranische stehen mag, hier im Besonderen angezeigt. Weil Sie ja wissen, dass die Jungfrau das Prinzip der Aufmerksamkeit symbolisiert, also des Wahrnehmens der Umstände, die möglicherweise der Seele Schaden zufügen könnten. Diese Aufmerksamkeit der Jungfrau wird hier in einem ganz besonderen Maße durch das Uranische geweitet. Und insofern ist die Aufmerksamkeit nicht mehr nur, so wie man es bei der Jungfrau auch erwarten muss, auf diejenigen inneren, seelischen subjektiven Bereiche ausgerichtet, sondern die Wahrnehmung ist objektiviert.

 

Unter Objektivierung als innerer Wesensbegriff für Jungfraumerkur-Uranus ist jene Form der Wahrnehmung und der Aufmerksamkeit gemeint, die eben nicht nur die eigenen persönlichen Umstände mit einbezieht, sondern das ist sozusagen ein Rundum-Blick. So wie auf einem großen Fernsehturm in 300 Meter Höhe zu stehen und einen totalen Rundum-Blick auf das Geschehen um Sie herum zu haben. Das ist unter Jungfraumerkur-Uranus im Sinne der Objektivierung zu verstehen.
 
Das heißt dann also auch, dass das inhaltliche Bild, was sich für die Konstellation ergibt, die erweiterte Wahrnehmung ist. Und diese erweiterte Wahrnehmung wird dazu führen, dass die eigentliche Aufgabe der Jungfrau - und das darf man letzten Endes nicht vergessen, wenn man über Probleme bei einer Konstellation nachdenkt - dass die eigentliche Aufgabe der Jungfrau hier im Grunde genommen durchs Uranische nicht mehr möglich ist.

 

Wir haben zwar eine erweiterte Wahrnehmung, aber diese Wahrnehmung ist nicht mehr 100-prozentig imstande, die inneren Bewegungen, auf die die Jungfrau eigentlich zu achten hat, wahrzunehmen. Und deshalb können wir davon ausgehen, wenn wir das vor allen Dingen im problematischen Sinne versuchen zu erfassen, dass es hier in der Form um eine fehlende Aufmerksamkeit geht.
 
Das heißt die erweiterte Wahrnehmung auf die allgemeinen und auch den Menschen an sich nicht betreffenden Umstände des Lebens führt zu einer fehlenden oder zumindest sehr stark eingeschränkten Aufmerksamkeit, was die eigenen inneren Bedürfnisse angeht. Und diesen Vorgang, beziehungsweise diese Form, die der Inhalt der erweiterten Wahrnehmung annehmen kann, im Sinne der fehlenden Aufmerksamkeit, diese fehlende Aufmerksamkeit, diese Form, führt zu einem Verhalten, was wir schlicht und einfach als unvernünftig im Sinne von Jungfraumerkur-Uranus bezeichnen können.

 

Jungfraumerkur-Uranus ist vielleicht sogar die stärkste Ausprägung dessen, was wir Unvernunft nennen. Und Unvernunft im Sinne dieser Konstellation muss sein, dass man das Notwendige im Sinne der Aufmerksamkeit für sich selbst nicht tut, und deshalb sehr häufig mit Situationen konfrontiert ist, die der eigenen Seele Schaden zufügen können.
 
Auch aufgrund der Tatsache, dass ich zu spät, wenn überhaupt, auf die Dinge reagiere, die mir Schaden zufügen könnten. Die Reaktion im Sinne eines Reflexes, der eine unbewusste seelische Reaktion symbolisiert, diese Reaktion bleibt hier bei Jungfraumerkur-Uranus häufig aus. Und das bedeutet, dass man Schaden nimmt. Wenn man das vom Verhalten her betrachtet, dann würde man sagen, ein solcher Mensch, der nicht auf sich achtet, der das sozusagen sträflich vernachlässigt,  lebt das Prinzip der Unvernunft.

 

Man würde in der Regel schon sagen: du musst dich mehr um dich selber und um deine eigene innere Unversehrtheit kümmern - oder etwas gestochener formuliert, um die Psychohygiene. Wenn der Mensch das nicht tut, dann wird er allergrößte Probleme haben, in dem Sinne auch möglicherweise körperlich gesund zu bleiben.
 
Man kann und muss allerdings auch konstatieren, dass auch die Jungfraumerkur-Uranus-Konstellation letzten Endes nicht zu den wirklich besonders schwierigen gehört. Und die eben beschriebene Unvernunft in einem wirklich tragischen Ausmaß nur in denjenigen Horoskopen vorkommt, in dem das Jungfrau-Prinzip an sich auch möglicherweise schon durch andere Konstellationen oder durch die mechanische Lage im Horoskop - zu der wir uns später noch äußern müssen, wenn wir über Deutungskonzepte nachdenken - dass da diese Unvernunft aus anderen Gründen schon weitestgehend geschwächt ist.